Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

München-Sendling, Zielstattstraße, Leo-Graetz-Straße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2009 und Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Ort:

München

Bauherr:

Siemens Wohnungsgesellschaft mbH & Co. OHG 

Architekt:

Koch + Partner, Architekten und Stadtplaner, München

Generalsanierung der Boschetsrieder Siedlung

Projektblatt München

Die in den 1950er Jahren nach Plänen des Architekten Emil Freymuth als repräsentative Werkswohnsiedlung mit groß-zügigen Freianlagen erbaute Siemens-Siedlung wurde in den 1980er Jahren wenig behutsam saniert und erst später als wegweisende Nachkriegsarchitektur unter Denkmalschutz gestellt. Ziel der in den Jahren 2006 bis 2009 durchgeführten Sanierung war es deshalb, den Gestaltungsduktus der Erbauungsjahre wie-der herzustellen. Es entstanden hochwertige Wohnungen, die dem heutigen Standard entsprechen. Es wurde ein Sanierungskonzept entwickelt, das einen Konsens zwischen den gestalterischen Belangen des Denkmalschutzes und den energetischen, bauphysikalischen und bautechnischen Erfordernissen schuf und somit den Erhalt und die nachhaltige Aufwertung des Bestandes für die Zukunft sichert. Lobend hervorzuheben ist die enge Abstimmung mit der Denkmal-pflege und der Deutschen Energieagentur bereits im Vorfeld der Sanierung, um zu energetisch optimalen wie denkmalpflegerisch überzeugenden Lösungen zu kommen.

Aspekte der Nachhaltigkeit zeigen sich u.a. in der Weiterverwendung vorhandener Konstruktionen, der Ableitung und Versickerung des Regenwassers über Rigolen und der Unterschreitung des EnEV-Standards um 50 %. Anerkennung verdient zudem das sensible Umzugsmanagement, bei dem die Bedürfnisse der Mieter weitreichend berücksichtigt wurden. Aus freiraumplanerischer Sicht ist zu begrüßen, dass die für das Quartier typischen, parkartigen Freiflächen vollständig erhalten worden sind.

Insgesamt ist die Sanierung der Siemenssiedlung ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Energieeffizienz und Denkmalpflege wirkungsvoll zu tragbaren Kosten miteinander verbunden werden können. Das Vorhaben wird deshalb zusätzlich zum Deutschen Bauherrenpreis 2009 mit dem Sonderpreis „Denkmalschutz im Wohnungsbau” ausgezeichnet.