- Preis:
- Preisträger Modernisierung 2013
- Ort:
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München
- Bauherr:
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Studentenwerk München
- Architekt:
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knerer und lang Architekten GmbH, Dresden
Modernisierung eines Studentischen Wohnhochhauses aus den 1970er Jahren
Projektblatt: München, Olympisches Dorf
Das unter Ensembleschutz stehende Gebäude ist Bestandteil des „Studentenviertels Oberwiesenfeld“ im Olympischen Dorf, das als Unterkunft für die Sportler der Olympischen Sommerspiele 1972 errichtet wurde und heute als eines der wenigen gelungenen städtebaulichen Siedlungsexperimente der 1970er Jahre gilt.
Die Modernisierung dieses sehr großen Objektes stellte logistisch und wirtschaftlich eine große Herausforderung für den Bauherrn dar. Charakteristisch für das Hochhaus ist die modulare Bauweise und starke Plastizität, die durch die Stapelung der Loggien entsteht. Die gewählte Art der Sanierung lässt den Duktus der ursprünglichen Betonkonstruktion wieder erkennen.
Um trotz des Wegfalls der Loggien den plastischen Gesamteindruck zu erhalten, wurden die neuen, vorgehängten Sichtbetonrahmen nach innen angeschrägt und erzeugen mit den zurückgesetzten Fensterrahmen, die wie im Bestand aus eloxiertem Aluminium gefertigt sind, den Eindruck von Tiefe. Für die Brüstungsfelder wurde eine Adaption der ursprünglichen Reliefornamentik entwickelt.
Die Möglichkeiten einer seriellen Umbaumethode wurde entsprechend dem Grundmuster des Originalbaus konsequent genutzt. Die Neuorganisation der erweiterten Wohnappartements ergibt eine sinnvolle Anpassung an aktuelle Bedürfnisse. Vorteilhaft für das gemeinschaftliche Leben sind die neuen Gemeinschaftsräume. Durch die umfassende Modernisierung konnten die Energieverbrauchswerte erheblich reduziert werden.
Den Planern ist in Kooperation mit den zuständigen Behörden ein überzeugendes Beispiel für den Umgang mit den für die 1970er Jahre typischen Betonbauten gelungen. Angesichts der erreichten technischen, gestalterischen, funktionalen und energetischen Qualitäten sind die vergleichsweisen hohen Baukosten akzeptabel. Dem Bauherrn ist es deshalb hoch anzurechnen, dass er das Objekt zugunsten nachhaltiger Qualitäten mustergültig modernisiert hat.