- Preis:
- Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2014 und Sonderpreis „Freiraumgestaltung im Wohnungsbau“
- Ort:
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München
- Bauherr:
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GEWOFAG Wohnen GmbH, München
- Architekt:
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Allmann Sattler Wappner Architekten GmbH, München
Ergänzender Neubau und neue Freiraumqualitäten im Quartier
Projektblatt: München
Die beiden Passivhäuser auf der Südseite des Piusplatzes sind Teil einer umfangreichen Quartiersentwicklung durch die GEWOFAG Wohnen GmbH, München. Mit den Neubauten wird die bestehende Wohnanlage aus den 1930er Jahren baulich, infrastrukturell und sozial aufgewertet.
Zwei kompakte Baukörper sind analog zur bestehenden Bebauung im Norden angeordnet und schließen so den grünen Platzraum zum Süden hin ab. Die Aufenthaltsqualität der Grünanlage bleibt für die Bewohner erhalten. Mit den Ergänzungsbauten wurden die im Quartier notwendigen Familienwohnungen geschaffen, die durch ihre Barrierefreiheit auch für ältere oder in der Mobilität eingeschränkte Menschen geeignet sind und für eine gemischte Mieterstruktur sorgen.
Der Anspruch des energetisch optimalen Bauens wird in der Gestaltung der Gebäude mit südausgerichteten Wohnungen, sich weit öffnender Fassade und nach Norden geschlossener Fassade ablesbar. Nach Süden sind vor allem die Wohnräume und Kinderzimmer orientiert, sodass diese eine maximale Belichtung erhalten. Großzügige Balkone, die versetzt zueinander angeordnet sind, um eine gleichmäßige Besonnung über die Geschosse zu ermöglichen, erweitern den Wohnraum ins Freie. Im Norden liegen die privateren Schlafräume, die sich durch raumhohe, versetzt angeordnete Lochfenster an der Fassade zeigen. Diese aufgelockerte Anordnung wird durch kleine Austrittsbalkone unterstützt. In der Mittelzone der Wohnungen sind die Küchen, Bäder und Abstellräume angeordnet, was Flexibilität schafft.
Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung von ca. 90 Prozent ermöglicht im Zusammenspiel mit der kompakten, hochwärmegedämmten und luftdichten Gebäudehülle eine starke Reduzierung des Heizwärmebedarfs. Eine Gas-Wärmepumpe versorgt zentral mit Wärme für Heizung und Warmwasser. Die kontrollierte Wohnraumlüftung erfolgt über eine zentrale Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und stromsparenden Gleichstrom-Ventilatoren. Die Stromversorgung läuft konventionell, jedoch ist es möglich, die Dachfläche zur Errichtung einer Photovoltaik-Anlage zu nutzen. Die nötige Infrastruktur dafür ist vorgerüstet.
Verglichen mit einem Haus, das der aktuellen Energieeinsparverordnung entspricht, können die Mieterinnen und Mieter in den Passivhäusern bis zu sechzig Prozent der Kosten für Heizung und Warmwasser sparen.