Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Lemgo, Pöstenweg

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2014
Ort:

Lemgo

Bauherr:

Wohnbau Lemgo eG

Architekt:

h.s.d. architekten bda, Lemgo; Prof. André Habermann, Christian Decker

Gemeinschafts-Wohn-Projekt ‘Pöstenhof Lemgo’

Projektblatt: BHP_2014_Lemgo

Projektfilm

Auf dem Gelände einer ehemaligen Konservenfabrik wohnen seit 2012 rund 70 Bewohner in einem gemeinschaftsorientierten genossenschaftlichen Wohnprojekt zusammen. Das übergeordnete Symbol des Projektes ist das Geben und Nehmen, welches sich subtil in der Fassaden- und Baukörpergestalt wiederfindet: Wie Glieder einer Kette halten die Bewohner aneinander fest und zusammen.

In dem kleinteilig strukturierten Umfeld ist es gelungen, eine Wohnanlage zu integrieren, die in ihrem Volumen zwar deutlich größer als die umgebende Bebauung ist, sich in ihrem Erscheinungsbild jedoch angemessen gegliedert zeigt und einfügt. 34 Wohnungen, barrierefrei über einen Aufzug und kommunikationsfördernde Laubengänge erschlossen, bieten in unterschiedlichen Größen Wohnraum für eine differenzierte Nutzer- und Altersstruktur. Die Wohnungen befinden sich in zwei dreigeschossigen, durch eine Brücke miteinander verbundenen Baukörpern, deren V-förmige Anordnung unterschiedliche Außenräume mit einem großzügigen Innenhof ermöglicht. Private Loggien mit Gartenbereichen bieten dennoch Rückzugsmöglichkeiten. Ein disziplinierter Einsatz von Farbe und Material sowie die anspruchsvolle Ausarbeitung der Details verleihen dem Gebäude eine hohe Wertigkeit. Im Erdgeschoss bietet eine Tagespflegeeinrichtung des ambulanten Dienstleisters Freie Altenhilfe e. V. Platz für bis zu 16 Tagesgäste.

Mit einer hohen Dämmstärke von 25 bis 30 cm und dreifach verglasten Fenstern besitzt das Gebäude KfW-40-Standard. Als regenerative Maßnahme wird das Gebäude mit Fernwärme der Stadtwerke Lemgo versorgt, die durch Kraft-Wärme- Kopplung produziert wird. Die Mischung von geförderten und freifinanzierten Wohnungen begünstigt eine vielschichtige Mieterstruktur. Durch die vorbildlich integrierten Angebote und Nutzungsmöglichkeiten ist dieses gemeinschaftliche Wohnprojekt nach Ansicht der Jury ein übertragbares Beispiel einer generationengerechten Quartiersentwicklung.