Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Bochum, I. Parallelstraße / Grillparzerstraße

Preis:
Preisträger Modernisierung 2011
Ort:

Bochum

Bauherr:

VBW BAUEN UND WOHNEN GMBH, Bochum

Architekt:

Öko Zentrum NRW GmbH, Hamm

Architekten Pietrowski Partnerschaftsgesellschaft, Bochum

Umbau und Modernisierung der Wohnsiedlung „GrummerKarree“aus den 1920er Jahren

Projektblatt: Projektblatt Bochum

Die karreeförmige Wohnsiedlung wurde in den 1920er Jahren für die Mitarbeiter der Stahl- und Walzwerke Bochum errichtet. Diese, vom Erstbesitzer vernachlässigt verwaltete Siedlung aus dem Jahre 1927, mit 30 Prozent Leerstand, in guter Lage Bochums, wurde in zwei Bauabschnitten von Grund auf saniert und modernisiert. Ziel der Neugestaltung war es, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Dabei sollte der typische Charakter einer Arbeitersiedlung nach dem Konzept einer Gartenstadt mit großzügigbegrüntem Innenhof auch nach der Modernisierung erhalten bleiben.

Neben den energetischen und haustechnischen Verbesserungen lag der Schwerpunkt vor allem auf der radikalen Aufwertung des unmittelbaren Wohnumfeldes, das durch den Bau von zwei Tiefgaragen im Block inneren – Raum für offene Stellplätze im Straßenbereich war nicht gegeben – möglich wurde. Diese Entscheidung, begünstigt durch die topographische Lage des Blocks in einem Hanggelände, schuf Freiräume für die Bewohner in Form von direkt zugänglichen Terrassen von den anliegenden Wohnungen und Gemeinschaftsflächen, zugänglich von den Treppenhäusern und Tiefgaragen. Die damit erreichte Wohnwertsteigerung ist hoch einzuschätzen. Denn dadurch ist die barrierefreie Zugänglichkeit eines Teils der Erdgeschosswohnungen vom Auto aus für ältere Bewohner möglich. Entstanden ist so ein breites Wohnungsangebot von barrierefreien Einraum- bis Fünfraumwohnungen. Die Freiräume sind angemessen gestaltet und gut vernetzt.

Die architektonische Ausformung der in der Vergangenheit völlig entstellten Gebäude orientiert sich am ursprünglichen Bestand. Die grundlegende Modernisierung machte ein abschnittsweises Umsetzen der Mieter mit Rückzugsoptionen erforderlich. Dieser Prozess war in besonderer Weise durch einen intensiven Informationsaustausch zwischen Mietern und Vermieter gezeichnet.

Die Jury war der Meinung, dass diese Wiederbelebung für den ganzen Stadtteil einen wichtigen Impuls darstellt und hofft, dass mit Fertigstellung des letzten Bauabschnitts die architektonischen Bemühungen weitere Früchte tragen.