Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Berlin-Charlottenburg, Niebuhrstraße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2015
Ort:

Berlin

Bauherr:

Psychosoziales Zentrum für Schwule e. V., Berlin

Architekt:

roedig . schop architekten GbR, Berlin

‘Lebensort Vielfalt’

Projektblatt Berlin Niebuhrstraße

Projektfilm

Initiiert von der Schwulenberatung Berlin wurde ein 6-geschossiges Wohn- und Geschäftshaus aus dem Jahre 1938 innerhalb der gründerzeitlichen Blockstruktur umgebaut und modernisiert. Es ist das erste barrierefreie Mehrgenerationenhaus Deutschlands für schwule Männer, einschließlich einer betreuten Pflege -Wohngemeinschaft. Außerdem beherbergt der ‘Lebensort Vielfalt’ Beratungsangebote, eine Bibliothek und das Café / Restaurant ‘Wilde Oscar’, ein vom Land Berlin anerkannter und bezuschusster Integrationsbetrieb. Diese Angebote stehen allen Bürgern zur Verfügung. Im Gemeinschaftsraum der Hausbewohner wird zusammen gekocht, gegessen, gefeiert und diskutiert. Den großen Garten nutzen die Mieter, die zwischen 30 und 85 Jahre alt sind, gemeinsam.

Unter weitgehendem Erhalt der historischen Bausubstanz wurde das Gebäude funktional und energetisch ertüchtigt. Um auf die Dämmung der historischen Straßenfassade zu verzichten, wurde als Puffer ein interner Laubengang geschaffen, der als Kommunikationsraum wie eine „Dorfstraße“ wirkt. Ein Aufzug erschließt alle 24 Wohnungen barrierefrei. Die Apartments unterschiedlicher Größe sind in den meisten Fällen barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht und bieten über 30 Menschen ein neues Zuhause.

Die Fenster in der Gartenfassade wurden zu bodentiefen Austritten erweitert, die auf neu angebaute, thermisch getrennte Balkone führen. Das Bauvorhaben wurde kostengünstig mit einfachem Standard entsprechend den gesetzlichen Vorgaben realisiert. Zum Teil konnten Eigenleistungen, wie die Projektsteuerung und die Gestaltung der Freianlagen vom Bauherren selbst erbracht werden.

Hervorzuheben ist die Platzierung dieser Einrichtung nicht am Rande der Stadt, sondern in einem gewachsenen Stadtquartier. Insbesondere die Kombination von funktionalem und inhaltlichem Programm des Projektes überzeugte die Jury.