Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Berlin, Siegmunds Hof

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2015
Ort:

Berlin

Bauherr:

Studentenwerk Berlin AdöR, Berlin

Architekt:

Die Baupiloten BDA, Berlin

‘Haus für urbane Gartenfreunde’ ­– Modernisierung einer Studentenwohnanlage

Projektblatt Berlin

Projektfilm

Der erste Abschnitt der denkmalgeschützten Studentenwohnanlage Siegmunds Hof, Anfang der 1960er Jahre von den Architekten Peter Poelzig und Klaus Ernst erbaut, wurde sorgfältig modernisiert und gestalterisch aufgewertet. Das ‘Haus für urbane Gartenfreunde’ ist eines von drei gleichen Studentenwohnheimen innerhalb der Anlage, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten umgebaut wurden.

Wie nahezu alle Anlagen aus dieser Zeit bestand das Wohnheim aus für heutige Nutzungsansprüche zu kleinen Zimmern. Sie wurden in Zweier- und Dreiergruppen zusammengelegt, mit Sanitärzellen versehen und differenziert zu Einzel-, Zweier- und Pärchenapartements umgestaltet. Alle Etagen erhielten neue, großzügigere Gemeinschaftsküchen. In einem umfangreichen Partizipationsprozess mit Studierenden und den Architekten, entstanden vielfältige Wohnformen mit neuen Grundrissen sowie ein differenziert gestaltetes Wohnumfeld.

Die Aufwertung der Außenanlagen war ein wichtiger Bestandteil des Entwurfs. Neue Funktionen wurden angesiedelt, um den vorhandenen ungenutzten Außenraum zu rekultivieren: Vor dem Gebäude entstand ein ‘Stadtplatz’ als zentraler Mittelpunkt der gesamten Anlage. Große Sitzschollen laden zum Verweilen ein. Auf der Rückseite des Gebäudes befinden sich ein neuer Sportplatz und das ‘Freiluftwohnzimmer’ mit überdimensionierten Wohnzimmerleuchten. Über die Gemeinschaftsterrassen zum Stadtplatz auf der Vorderseite und die Kräutergärten zur Rückseite, wird das Erdgeschoss direkt an den Außenraum angeschlossen. Das neue Energiekonzept beinhaltet die denkmalgerechte energetische Teilsanierung der Fassaden sowie die Erneuerung der Haustechnik mit Solarthermie und Grauwassernutzung. Der sichtbare Einsatz von erneuerbaren Energiequellen auf dem Gelände und in den Gebäuden soll insbesondere bei den jungen Bewohnern ein verantwortungsvolles ökologisches Bewusstsein befördern. Alle neuen Gestaltungselemente heben sich bewusst vom Bestand ab, ohne den Charakter des Hauses zu beeinträchtigen. Die farbliche Originalgestaltung der Fassade wurde restauratorisch untersucht und in Teilbereichen wiederhergestellt.

Die Jury würdigt das Projekt als überzeugendes Beispiel für die denkmalgerechte und gleichzeitig zukunftsorientierte Umgestaltung eines Studentenwohnheimes der Moderne.