Preis:

Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2002

Ort:

Solingen

Bauherr:

Spar- und Bauverein Solingen e.G., Solingen

Architekt:

Baufrösche Stadt- und Bauplanungs GmbH, Architekten BDA, Kassel

„Wohnen statt kaufen“ – Genossenschaftssiedlung Börkhauser Feld

Projektblatt

Überzeugend hat eine traditionsreiche Genossenschaft ihr wohnungswirtschaftliches und soziales Leitbild „Wohnen statt kaufen“ in einer Siedlung städtebaulich umgesetzt, die Ansprüche an gemeinschaftsorientiertes Wohnen mit Eigenheimqualitäten auf hohem Niveau verknüpft. Das städtebauliche Leitbild der gestuften Öffentlichkeit wurde klar herausgearbeitet: die Siedlung als Stadtteil, der „Finger“ als erleb- und bespielbare Wohnstraße, den einzelnen Häusern vorgelagert die halbprivaten Eingangshöfe für Nachbarschaften von fünf bis neun Familien.

Ein vielfältiges, durchmischtes Wohnangebot wird dadurch garantiert, dass sich jede Wohngruppe aus einem Galeriehaus mit zwei bis fünf Wohnungen und mehreren Reihenhäusern zusammensetzt. Die Grundrisse sind klar zoniert, die Zimmer nutzungsneutral. Die Mieter konnten auf die Grundrissgestaltung Einfluss nehmen. Zum ökologischen und technischen Gesamtkonzept der Siedlung gehört die Strom- und Wärmeversorgung durch ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk, das in eine am Siedlungs-eingang liegende Technikzentrale mit vielfältiger Ausstattung, u.a. für Kommunikationsmedien, integriert ist. Die Technik wird nicht versteckt, sondern gehört zum gestalterischen Gesamtkonzept der Siedlung.

Insgesamt ein überzeugendes Beispiel dafür, wie sich Genossenschaften mit ihren Architekten neuen Wohnansprüchen stellen und wie gemeinschaftsorientierten Wohnungsneubau in zurückhaltender, klarer Formsprache realisieren können.