Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Konstanz, Bruder-Klaus-Straße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2016
Ort:

Konstanz

Bauherr:

WOBAK Städtische Wohnungsbaugesellschaft mbH Konstanz

Architekt:

ARGE Silke Thron, Ulm und Florian Krieger, Darmstadt

Neuordnung ehemaliger Bahnflächen

Projektblatt Konstanz

Projektfilm

Das Quartier ist Teil einer strukturellen Neuordnung ehemaliger Bahnflächen. Der städtischen Wohnungsbaugesellschaft gelang es, mit einer geschickt gewählten Bau- und Erschließungstypologie auf das sehr schwierig zu bebauende Grundstück, direkt an der angrenzenden Bahnlinie, zu reagieren. Die Blockrandbebauung umschließt einen gut proportionierten, gemeinschaftlich wie auch privat nutzbaren begrünten Innenhof, der trotz der realen Dichte als großzügiger und räumlich abwechslungsreicher Freiraum erlebbar ist.

Im Norden wurde zum Schutz vor dem Eisenbahnlärm ein abschirmender viergeschossiger ‘Rücken’ ausgebildet. Nach Süden ist der Block geöffnet und stellt den Bezug zur umliegenden Bebauung her. Die Wohnungen sind für unterschiedliche Wohnbedürfnisse gut geeignet und wirtschaftlich organisiert. Beispielhaft ist die Grundrissausbildung des nördlichen Lärmschutzriegels, der trotz Hochparterrelage barrierefrei erschlossen wird. Teils drei- und vierspännige Treppenhäuser erschließen die Wohnungen mit einem gut proportionierten hellen Treppenraum, der ein angenehmes und großzügiges Raumgefühl bewirkt.

Die Wohnungen im ‘Rücken’ zur Bahnlinie werden in dem schmalen Baukörper, der kammartige tiefere Bauvolumina aufweist, klug organisiert. Diese Grundrisse zeigen, dass auch Lärmschutzgrundrisse als durchgesteckte Wohnungen eine gute Wohnqualität ermöglichen; die tieferen kammartigen Gebäudeteile organisieren gut nutzbare ost-west-orientierte Grundrisse. Ein bislang für die Region einmaliges Pilotprojekt sieht für die Energieversorgung eine Abwasserwärmenutzung vor. Auf dem Dach produziert eine großflächig angelegte Solaranlage erneuerbare Energie.

Die Jury würdigt dieses Projekt als besonderen Beitrag dazu, wie lärmbelastete Orte wieder städtebaulich in den Stadtkontext eingebunden und für qualitätvolles Wohnen nutzbar gemacht werden können.