Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Erfurt, Juri-Gagarin-Ring 126a, 126b

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis 1996
Ort:

Erfurt

Bauherr:

Wohnungsbaugenossenschaft „Erfurt“ eG, Erfurt

Architekt:

Hans-Peter Arnold, Pirmasens; Architekten- und Ingenieurgruppe Erfurt + Partner GmbH, Erfurt

Modernisierung und Sanierung von zwei Punkthochhäusern
264 Mietwohnungen

Erfurt_Projektblatt

Die beiden Punkthochhäuser sind eine städtebauliche Dominante am verkehrsreichen inneren Juri-Gagarin-Ring der Stadt. Hier wurde der schwierige Versuch unternommen, die in Betonplattenbauweise errichteten Gebäude den heutigen Anforderungen anzupassen.

Das Ergebnis ist voll und ganz überzeugend, nicht zuletzt auch deshalb, weil es gelungen ist, ein klares äußeres Erscheinungsbild zu erhalten und auf die üblichen „modernen Fassadenbereicherungen“ zu verzichten.

Zwar konnten die Wohnungszuschnitte nicht verändert werden, trotzdem ist es in vorbildlicher Weise gelungen auch den Wohnwert zu erhöhen. Die in Abstimmungsgesprächen mit den Mietern geäußerten Wünsche (z.B. Veränderung des Bades) wurden soweit wie möglich berücksichtigt.

Durch einen besonderen Aufzug wurde eines der beiden Mehrgenerationenhäuser barrierefrei zugänglich gemacht. Die unter bewohnten Verhältnissen durchgeführten Arbeiten mussten insbesondere im Bereich der Installationen (z.B. Elektrik) schwierige Bedingungen überwinden.

Die Belange der Energieeinsparung wurden durch eine neue Mess- und Regeltechnik für Heizung (Fernheizung), Lüftung und Haustechnik berücksichtigt. Eine wärmegedämmte, hinterlüftete Vorhangfassade mit mineralischen Dämmstoffen und keramischer Bekleidung, zusammen mit schall- und wärmeisolierten Fernstern, reduziert die Wärmeverluste an der Außenhaut. Eine außentemperaturabhängige Regelung und Plattenwärmetauscher der WW-Heizung sorgen für sparsamen Betrieb.

Maßnahmen im Umfeld, wie die Anlage eines Kinderspielplatzes und begrünte Sitzplatzgruppen, runden das Bild ab. Jedes Haus erhielt Wäschetrockenräume und eine von allen Mietern nutzbare Dachterrasse, wodurch der Wohnwert gerade auch unter sozialen Aspekten gesteigert wird.

Insgesamt zeigt das Projekt, dass mit vertretbaren Kosten auch bei der schwierigen Sanierung und Modernisierung von Plattenbauten ästhetisch und wirtschaftlich gute Ergebnisse erzielt werden können.