Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Berlin-Tiergarten, Pohlstraße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2016
Ort:

Berlin-Tiergarten

Bauherr:

Baugruppe DennewitzeinsGbR, Berlin

Architekt:

Arge D1 Architekten GbR, Berlin: DMSW Partnerschaft von Architekten, Berlin; sieglundalbertarchitekten, Berlin; roedig. schoparchitektenGbR, Berlin

Baugruppe Dennewitz Eins – Solitär am Gleisdreieck

Projektblatt Berlin, Pohlstraße

Projektfilm

Die ehemals untergenutzten Randbereiche zwischen Gleisdreieck, Kurfürstenstraße und Potsdamer Platz, mitten in Berlin, gewinnen durch die Gestaltung des gesamtstädtischen bedeutsamen neuen ‘Parks am Gleisdreieck’ an Attraktivität. Ein lang gezogener, freigestellter Baukörper auf einer Länge von 80 Metern verbindet drei Häuser zu einem Solitär. Durch die Kooperation von drei Architekturbüros und einer Baugruppe mit 39 Mitgliedern ist ein besonderes Projekt entstanden. Es bildet einen Ankerpunkt in einem städtebaulich heterogenen Gebiet, besetzt die Ecke gegenüber dem neuen Park und begleitet das Hochbahnviadukt einer Berliner U-Bahnstrecke.

Die drei Hauseinheiten wurden jeweils von einem Architekturbüro betreut. Jedes Haus hat seine eigene Adresse. Eine einheitliche Fassade aus goldfarbenen Gitterrostelementen umfasst das Gebäude. Auf der Südseite bildet ein gemeinschaftlicher Garten die optische Verbindung zwischen Gleisdreieck und dem öffentlichen Spielplatz. Das Pendant zum Gemeinschaftsgarten ist die gemeinschaftliche Dachterrasse, die als Rückzugsort allen Bewohnern zur Verfügung steht.

Die Jury würdigt insbesondere die sensible, wie auch mutige Annäherung an einen städtebaulich schwierigen Ort, wie er heute in vielen Städten als ‘Restfläche’ entlang städtischer Infrastruktur vorzufinden ist. Diese Flächen stellen aufgrund der Nachfrage in verdichteten Stadträumen letzte Potenziale einer innerstädtischen Wohnbebauung für Bewohner dar, die bewusst auf das Wohnen am Stadtrand verzichten. Die vergleichsweisen niedrigen Baukosten im Verhältnis zur entstandenen hohen städtebaulichen und architektonischen Qualität sind beachtlich, insbesondere weil keine Fördermittel in Anspruch genommen wurden. Kosten konnten gesenkt werden durch den Verzicht auf das Kellergeschoss, die Unterbringung notwendiger Abstellräume auf der Dachterrasse und durch einheitliche Ausbaustandards in allen drei Häusern.

Die Jury würdigt das Vorhaben als Beispiel dafür, wie die Nachverdichtung auf scheinbar unattraktiven Grundstücken bzw. in stadträumlich schwierigen Situationen, in hoher Qualität und zu tragbaren Kosten gelingen kann.