Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Sophie-Scholl-Haus, München

Ort:

München

Bauherr:

Studierendenwerk München Oberbayern, München

Architekt:

bogevischs buero architektur & stadtplanung gmbh, München

Projektfilm

Projektblatt

Das Sophie-Scholl-Haus im Norden von München ist ein zeittypischer Stahlbetonbau aus dem Jahr 1974, der nach 50 Jahren einer Generalsanierung unterzogen wurde. Das Besondere an der Generalsanierung des studentischen Wohngebäudes liegt in der Herangehensweise, die marode gewordene auskragende Balkonkonstruktion aus den zeittypischen Stahlbeton-Fertigteilen der 1970er Jahre in das Innere des Gebäudes zu verlegen und den damit gewonnenen zusätzlichen Raum zur Vergrößerung der ehemals winzigen Zimmer zu nutzen. Um Kosten zu sparen, wurden statische Eingriffe in den Bestand so weit möglich vermieden. Zusammen mit Fördermitteln des Freistaates Bayern entstanden 249 zeitgemäße Apartments zu günstigen Mieten für die Bewohner.

Eine zeitgemäß gedämmte neue Holz-Glas-Fassade wurde außen vor die ehemaligen Loggien gelegt. Die Lochgitterbrüstungen vor den neuen, durchlaufenden Fluchtbalkonen sorgen für einen simplen, effektiven Sonnenschutz. Um der Anonymität der Erschließung entgegenzuwirken, erhielten die Pantryküchen kleine Fenster als Sichtverbindung zu den Mittelfluren. Jedes Geschoss erhielt zudem einen Gemeinschaftsraum. Die Generalsanierung kann durchaus als Pilotprojekt für die anstehende Sanierung der großmaßstäblichen Bauten in Deutschlands größter Siedlung für Studierende bezeichnet werden. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Gebäude aus den frühen 1970er Jahren und zeigt, dass deren nachhaltige Sanierung und gleichzeitige Verbesserung der Wohnsituation wirtschaftlich möglich ist.