Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Rathenow, Berliner Straße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2015
Ort:

Rathenow

Bauherr:

Kommunale Wohnungsbaugesellschaft mbH Rathenow

Architekt:

Uli Krieg Architekten, Brandenburg an der Havel

Wohnen und Leben am Märkischen Platz

Projektblatt Rathenow

Projektfilm

Rathenows Einwohnerzahl sinkt. Um der Auflösung des städtebaulichen Gefüges entgegenzuwirken, heißt es, insbesondere die Innenstadt zu revitalisieren. Die Umgestaltung des Gebäudes in der Berliner Straße ist der erste Bauabschnitt einer Gesamtkonzeption für die Neugestaltung der Wohnbebauung am ‚Märkischen Platz’ und wird bis 2018 mit der Modernisierung weiterer Wohnhäuser dieser Bauepoche fortgeführt. Die Plattenbauten aus den 1980er Jahren wurden generationengerecht modernisiert und energetisch saniert.

Im Herzen der Stadt entstanden familien- und altersgerechte Wohnungen mit Dachterrassen und Wintergärten, ergänzt durch Läden und ein Restaurant. Das Wohn- und Geschäftshaus bildet zusammen mit dem schräg gegenüberliegenden Gebäude in gleicher Bauweise den südlichen und östlichen Platzabschluss. Gemeinsam mit den sanierten Bauten der Nachkriegsjahrzehnte präsentiert sich der Platz als deutlich aufgewertetes städtebauliches Ensemble mit hoher Aufenthaltsqualität.

Die Umgestaltung zeigt, welches Potenzial konstruktiv und gestalterisch in der „Platte“ steckt. Jede Etage ist mit dem Aufzug erreichbar, alle Wohnungen sind barrierearm. Die vielfältigen Grundrisse und offenen Wohnbereiche bieten ebenso wie die vorgelagerten schalldämpfenden Wintergärten und großzügigen Dachterrassen einen hohen Wohnkomfort. Besonders attraktiv sind die durch teilweisen Rückbau der obersten Etagen entstandenen Maisonettewohnungen. Unterschiedliche Ausstattungsstandards befördern eine sozial ausgewogene Durchmischung der Mieter. Die Hofseiten der Gebäude wurden in klarer Formsprache saniert, wobei die Neugestaltung der Hauseingänge und ihres Umfeldes mit einfachen gestalterischen Mitteln besonders gelungen ist.

Das energetische Konzept schafft ein „KfW-Effizienzhaus 100“ nach EnEV 2009. Alle haustechnischen Versorgungsleitungen wurden erneuert. Die Heizkosten konnten um fast 50 Prozent reduziert werden. Die Mieter wurden von Beginn an in die Planung des Umbaus einbezogen. Wer wollte, konnte wieder in das Wohngebäude zurückziehen.

Die Jury würdigt den komplexen Beitrag der Wohnungsbaugesellschaft zur nachhaltigen Aufwertung des Zentrums einer schrumpfenden Stadt.