Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Gießen, Hannah-Arendt-Straße 6-10

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 1997
Ort:

Gießen

Bauherr:

GSW-Gesellschaft für soziales Wohnen in Gießen mbH, Gießen

Architekt:

Architekten ABS, Christian Dannehl und Prof. Dietrich-W. Dreysse, Frankfurt am Main, Architekten BDA

85 Mietwohnungen in vier Geschossbauten
(Umwandlung der Pendleton Barracks)

Gießen_Projektblatt

Die Umwandlung von Kasernen zu Wohnungen zählt seit der Wende und dem Abzug der Alliierten aus Deutschland zu den vordringlichen Bauaufgaben. Oft wird dabei gerade zu krampfhaft versucht, die naturgemäße Strenge der Kasernenanlagen durch idyllisierende Motive zu verschleiern.

Die Architekten des Umbaus der „Pendleton-Barracks“ haben dies vermieden. Ihnen glückte die Synthese zwischen kollektiver und individueller Ordnung. So sind durch – kostengünstig einfache – zusätzliche Konstruktionen wie Balkone, großzügige Gauben und verglaste Sichtbänder, die sämtliche Treppenhäuser nach außen öffnen und einsehbar machen, der militärischen Grundfigur sichtlich zivile wohnliche Elemente hinzugefügt worden. Dennoch wird die ursprüngliche Nutzung der Bauten nicht unnötig kaschiert.

Eines der größten wohnpsychologischen wie funktionalen Probleme von Kasernenbauten stellen deren endlose Flure dar. Sie sind bei diesem Projekt mit einfachsten Mitteln wie konvex und konkav geschwungenen Wandscheiben unterteilt und gleichsam aufgeheitert.

Überzeugend im Sinne des Mottos „Hohe Qualität-tragbareKosten“ sind die Wohnungsgrundrisse und -zuschnitte gelöst. Sie bieten, ohne kostentreibende Eingriffe in die baulichen Grundstrukturen, nach dem Umbau eine beachtliche Vielfalt an Wohnungstypen und Nutzungsmöglichkeiten.