- Preis:
- Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2001
- Ort:
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Alsdorf
- Bauherr:
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Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft Alsdorf GmbH, Alsdorf
- Architekt:
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ARGE Pollmanns + Jasper, Aachen
Von der Unterkunft zum Wohnquartier
Der Umbau von drei zweigeschossigen Obdachlosenunterkünften in Randlage einer alten Bergarbeitersiedlung zu einem zeitgemäßen kleinen Wohnquartier durch Grundrissanpassung und Aufstockungen findet Anerkennung aus zwei Gründen:
Einmal ist es gelungen, aus bis dahin städtebaulich isolierten Baracken durch eine sorgfältige Gestaltung des Wohnumfeldes mit öffentlichen und halbprivaten Zonen, mit Wegführungen und Mietergärten, Baumpflanzungen und Spielbereichen, eine in die Siedlungsstruktur eingebundene Wohnsituation zu schaffen und die dort lebenden Menschen sozial zu integrieren.
Zum anderen überzeugt der planerisch-konstruktive Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz. Durch die geschickten Grundrissveränderungen, vorgestellte Balkone und Erdgeschoß – Gartenzugang wird die Wohnqualität deutlich gesteigert, durch Aufstockung in Leicht-Holzbauweise wird die Ausnutzung sinnvoll erhöht.
Die Jury stellt im Hinblick auf die Kosten mit 1.341 DM /qm fest, dass es sich lohnt, auch abgewirtschaftete Alltagsarchitektur als „Rohbau- und Recyclingsubstanz“ einer neuen Verwendung zuzuführen, wenn – wie hier der Fall – eine überlegte soziale Planung und eine überzeugende architektonische Handschrift zum Einsatz kommt. Die Wohnanlage leistet einen überzeugenden Beitrag zum integrierten Wohnen im Sinne der Zielsetzung „Hohe Qualität – Tragbare Kosten“ .