- Preis:
- Sonderpreis
- Ort:
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Halle (Saale)
- Bauherr:
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GWG „Eigene Scholle“ eG, Halle (Saale)
- Architekt:
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ENKE WULF architekten, Berlin
Die im Zentrum der Liegenschaften der Wohnungsbaugenossenschaft „Eigene Scholle“ gelegene ungenutzte „Alte Schule“ (1939) bildet mit der gegenüberliegenden Bauhausschule (1929) eines der bemerkenswertesten Ensembles von Halle und ist aufgrund der besonderen geschichtlichen sowie städtebaulichen Bedeutung als Baudenkmal des Landes Sachsen-Anhalt eingetragen. Mit dem Erwerb durch die Genossenschaft konnte die „Alte Schule“ einer neuen Nutzung mit 19 Zwei- bis Vierzimmerwohnungen zu akzeptablen Mieten (unter 10 €/m²), die sich im Obergeschoss als Maisonetten bis in den Dachraum erstrecken, sowie einer neuen Geschäftsstelle zugeführt werden.
Bauliche Eingriffe beschränkten sich auf das Innere. Bemerkenswert ist die Erweiterung der ehemaligen Klassenzimmer durch „Wohnboxen“, die in die Schulflure hineinragen. Diese beinhalten Küchen sowie Bäder und werden über den Schulflur natürlich belichtet. Die Flure sind trotz der Einbauten sehr großzügig und können als Kommunikationsräume auch für Veranstaltungen genutzt werden. Ein Aufzug im Haupttreppenhaus erschließt alle Ebenen barrierefrei. Die Bodenbeläge der Treppenhäuser und Schulflure und die Rundbogenbekleidungen aus Porphyr wurden im Originalzustand belassen.
Der Umbau beeindruckt insgesamt durch Ideenreichtum und einen sensiblen Umgang mit der historischen Substanz: Präzise architektonische Eingriffe kontrastieren die Heimatschutz-Architektur mit einer gewissen Leichtigkeit und Modernität, ohne ihre räumlichen und materiellen Qualitäten zu beeinträchtigen.