- Preis:
- Deutscher Bauherrenpreis 1994
- Ort:
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Röthenbach
- Bauherr:
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Evangelisches Siedlungswerk in Bayern - ESW Bayern, Nürnberg und Landeswohnungs- und Städtebaugesellschaft Bayern - LWS Bayern, Nürnberg
- Architekt:
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METRON-Architekten AG, Windisch (Schweiz)
60 Mietwohnungen in Reihenhäusern
(Experimenteller Wohnungs- und Städtebau)
Die städtebauliche Konfiguration des Projektes mit streng nach Südwesten ausgerichteten doppelten Hauszeilen, einem sich zum Gemeinschaftshaus öffnenden Platz und abschirmender Straßenrandbebauung setzt sich bewusst eigenständig von der umgebenden Bebauung der Landschaft ab. Die Funktionen der öffentlichen, halböffentlichen und privaten Freiräume sind erkennbar durch die bauliche Gestaltung durch Gassenbildung und Öffnungen gut definiert.
Die Dreiraumwohnungen mit Wohnküche sind unkonventionell konzipiert und lassen sich geschickt durch Schalträume ergänzen. Hervorzuheben ist neben der Bereitstellung von Appartements für Gäste und Studenten, die Anlage eines (etwas überdimensionierten) Gemeinschaftshauses für die Mieter sowie der Hausmeisterstützpunkt im Wohnquartier.
Die Konzeption der Wohnanlage folgt konsequent der Zielsetzung des kosten- und flächensparenden Bauens durch hohe bauliche Verdichtung, Minimierung der Erschließungsflächen und Begrenzung der kleinen Hausgärten. Der ruhende Verkehr ist richtigerweise in Randlage untergebracht; für ebenerdige Fahrradräume ist gesorgt. Ein wirtschaftliches Konstruktionsprinzip, die Car-Ports und der Verzicht auf Keller führen zu beachtenswert niedrigen Baukosten einschließlich Gemeinschaftshaus, Hausmeisterstützpunkt usw. Die wohltuend zurückhaltende architektonische Gestaltung unterstützt gekonnt die gewollte städtebauliche Geschlossenheit der Wohnanlage.
Das Projekt ist in Ansatz und Realisierung eine bemerkenswerte, auch kontrovers zu diskutierende Alternative für das Familienwohnen zur Miete im Geschosswohnungsbau, aber auch zum üblichen Eigenheim-Reihenhausbau.