Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Potsdam-Krampnitz, Rotkehlchenweg

Preis:
Besondere Anerkennung Modernisierung 2015
Ort:

Potsdam

Bauherr:

Prof. Arno Brandlhuber, Berlin

Architekt:

Brandlhuber+ Emde, Schneider, Berlin

‘Antivilla’ – Umnutzung eines Lagergebäudes in ein Wohn- und Ateliergebäude

Projektblatt Potsdam

Der Bauherr hat den Umbau eines Lagerhauses aus den 1980er Jahren zu Wohn- und Atelierräumen programmatisch als ‘Antivilla’ bezeichnet. Die bestehende städtebauliche Situation der ‚Splittersiedlung‘ am Krampnitzsee hätte bei einem Abbruch des Gebäudes lediglich ein 120 m2 großes neues Gebäude erlaubt. Um die vorhandene Nutzfläche zu erhalten wurde der Bestand deshalb weitgehend eingebunden und durch minimale Eingriffe und einen reduzierten Ausbau nutzbar gemacht. Der Name ‘Antivilla’ versteht sich in diesem Zusammenhang als kritische Auseinandersetzung mit dem üblicherweise einhergehenden Ressourcenverbrauch großflächiger Wohnbautypen.

Im Unterschied zur gängigen energetischen Sanierung durch Dämmen der Außenwände wird hier das Konzept von Klimazonen verfolgt. Vorhänge reduzieren das zu beheizende Raumvolumen im Winter. Die Nutzfläche kann so im ersten Obergeschoss von 250 m2 auf 60 m2 verkleinert werden. Ein mittels der Geothermieanlage gespeister Heizestrich erbringt die nötige Grundlast zur Beheizung des Gebäudes. Durch einen Kamin kann die nötige Spitzenlast abgefangen werden. Der Funktionskern dient in diesem Fall als Speichermasse.

Die Jury sieht das Projekt als einen anerkennenswerten Beitrag, der das Nachdenken über den Umgang mit auf den ersten und selbst den zweiten Blick kaum nutzungs- oder umnutzungsfähigen Gebäuden schärft und mit dem üblichen Kanon baulicher Interventionen für eine Umnutzung bricht.