Preis:

Besondere Anerkennung Bauherrenpreis 1994

Ort:

Passau-Neustift

Bauherr:

Wohnungs-Genossenschaft Passau eG, Passau

Architekt:

Prof. Dipl.-Ing. Hermann Schröder und Prof. Dipl.-Ing. Sampo Widmann, Architekten BDA, München

14 Mietwohnungen im Geschossbau

Passau_Projektblatt

Das Projekt ermöglicht auf kleinstem Raum – städtebaulich und sozialräumlich gut überlegt – sowohl gemeinschaftliches Leben als auch privaten Rückzug. Dies setzt eine gleichgesinnte Bewohnerschaft voraus, wofür Genossenschaften eine gute Voraussetzung bieten.

Die gemeinsame glasüberdeckte, halböffentliche Erschließungszone eignet sich besonders als Spielraum für kleinere Kinder. In Frage steht, ob dieser architektonisch sehr reizvoll gestaltete Raum bei Heranwachsen der Kinder in gleicher Weise als Kommunikationsort nachgefragt wird.

Die Wohnungsgrundrisse bieten, bedingt durch das Achsmaß von 6,63 m, eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten und Zimmerzuschnitten. Die Gartenräume sind nur als grüne Zimmer konzipiert und werden den Bewohnern wegen der geringen Dimensionierung Toleranz abverlangen. Hervorzuheben ist jedoch das vielfältige Angebot mit Ausgleichsräumen, Mietergärten, Obstbaumwiese und Gemeinschaftshaus. Die Architektursprache öffnet neue Bildwelten für den Wohnungsbau. Sie wird als Anstoß verstanden, wenn sie kostengünstig und ökologisch begründbar ist.

Der eigenwillige architektonische Gesamtausdruck in Verbindung mit relativ hohen Kosten bewegte die Jury, dieses Projekt mit einer Besonderen Anerkennung auszuzeichnen. Dabei wurde auch der Grad an Nähe und möglicher Distanz kontrovers bewertet.