Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

München, Streitfeldstraße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2015
Ort:

München

Bauherr:

KunstWohnWerke eG, München

Architekt:

Holzfurtner und Bahner Architekten, München

KunstWohnWerke eG – bezahlbarer Wohn- und Arbeitsraum für Kreative

Projektblatt Muenchen

Projektfilm

Mit der Gründung der Genossenschaft ‚KunstWohnWerke’ ist eine Struktur entstanden, in der Künstler, Kulturschaffende und andere kreativ Tätige nachhaltige Arbeits- und Lebenssituationen schaffen können. Diese Akteure sind oft auf Räume angewiesen, die lediglich für Zwischennutzungen zur Verfügung stehen. Die Genossenschaft erwarb zwei Gebäude einer ehemaligen Kleiderfabrik. Ein fünfgeschossiger, ehemaliger Verwaltungsbau in Stahlbeton-Skelettbauweise, im Jahr 1971 errichtet, und das gegenüberliegende viergeschossige Gebäude mit den ehemaligen Produktionshallen wurden umgebaut und energetisch saniert.

Durch vielfältige Eigenleistungen der Genossenschaftsmitglieder entstanden neun Einheiten, die Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden. Die Umnutzung der für das Wohnen scheinbar ungünstigen Baustruktur erfolgte sehr ambitioniert. Die realisierte Absicht, vorhandene Charakteristika der Konstruktion und der Architektur zu erhalten und sie positiv für neue Nutzungen zu verwenden, ist nicht nur aus wirtschaftlichen und ökologischen, sondern auch aus gestalterischen Aspekten zu würdigen. Die durch die hervortretenden Betonstützen einprägsame Fassadenstruktur blieb so erhalten. Trotz begrenzter finanzieller Mittel erfolgte eine komplette Gebäudesanierung von der Haustechnik bis zur Fassade. Durch den Einbau neuer Holzfenster wurde EnEV Standard erreicht. Vorgefertigte hochwärmegedämmte Brüstungselemente mit einer Lärchen-stülpschalung ersetzten die Waschbetonplatten.

Die Finanzierung erfolgte durch Genossenschaftsanteile der Mitglieder, Darlehen und KfW-Kredite. Die Ateliers sorgen im Stadtviertel für ein neues und vielfältiges kulturelles Angebot. Ausstellungs- und Veranstaltungsräume sowie Gäste- und Förderateliers öffnen sich als Orte der Kreativität nach außen. Der Innenhof und das aufgeständerte Erdgeschoss dienen als Begegnungs- und Aktionsraum.

Die Jury würdigt insbesondere die Realisierung des Projektes in Form einer Genossenschaft, die eine Vielfalt von Möglichkeiten für Austausch und Zusammenhalt in den konkreten Vorhaben und im Quartier befördert