Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

München, Schröfelhofstraße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2012
Ort:

München

Bauherr:

Studentenwerk München, München

Architekt:

Spengler . Wiescholek, Architekten und Stadtplaner, Hamburg

„Heimat auf Zeit“ – Studentisches Wohnen am Stiftsbogen

Projektblatt

Das Studentenwerk München hat ein anspruchsvolles Projekt in schwieriger städtebaulicher Lage und mit besonderen Herausforderungen realisiert. Es galt, ein Wohngebäude für Studierende so zu bauen, dass es hohe Wohnqualität bietet und gleichzeitig als 200 m langer Lärmschutzriegel an der A 96 für ein dahinter zu entwickelndes Wohngebiet wirkt. Dies ist in hervorragender Weise gelungen. Entstanden sind 588 Wohnungen in unterschiedlichen Wohngruppen für zwei bis acht BewohnerInnen bzw. Studierende.

Die funktionale Zuordnung ist mit der Ausrichtung von Treppenhäusern und Nebenfunktionen zur lauten Nordseite und der Orientierung des Wohnens nach Süden großartig gelungen, was auch für die räumliche Qualität durch geschickte Maisonette-Lösungen auf zwei Ebenen gilt. Maisonette und Loggia sind neu in der Münchener Wohnheimlandschaft und wurden mit dem Ziel, das Gemeinschaftsleben zu fördern, vom Bauherrn durchgesetzt. Beeindruckend ist die Wirkung der architektonischen Lösung auf den öffentlichen Raum, die durch die farbliche Gestaltung und Materialität (eloxiertes Aluminium) noch verstärkt wird. Zwischen dem „Schallschutzriegel“ und der im Schallschatten liegenden villen­ähnlichen viergeschossigen Bebauung mit weiteren Studentenwohnungen liegt  die „Erschliessungsstraße“ für alle Haus­eingänge – ein attraktiver, von einer Säu­lenreihe begleiteter und durch sie akzentuierter campusartiger Freiraum. Die Bündelung der Wege in diesem Freiraum, an den baumbestandene Höfe grenzen, folgt ebenfalls der Strategie, Begegnung und Kommunikation zu fördern.

Das Innere der Gebäude ist farblich zurückhaltend gestaltet. Die meisten Zimmer sind mit einer eigenen vorgefertigten Sanitärzelle ausgestattet, klein, aber zweckmäßig und mit Regalen aus recycletem Kunststoffabfall versehen. Die energetische Versorgung wird durch den Einsatz einer Photovoltaik- und Solaranlage und durch Wärmerückgewinnung positiv beeinflusst. Die Jury würdigt ein architektonisch hoch ambitioniertes innovatives Beispiel für nachhaltigen Wohnungsbau an komplizierten Standorten, das alle Kriterien der Auslobung in hervorragender Art und Weise erfüllt.