Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Leipzig, Kochstraße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2005
Ort:

Leipzig

Bauherr:

GbR Kochstraße 31, Leipzig; S. Schilling, Ch. Knoche, B. Thiemann, M. Scholz-Hänsel, G. Stäblein, S. Fürstenberg, U. Hillmann, Ch. Lettgen, A. Heck, R. Kleine-Brockhoff, M. LaBonté, B. Treutner, R. Ludwig, Leipzig

Architekt:

Georg Stäblein, Baublock Architekten, Leipzig 

Rettung eines Gründerzeithauses durch Selbstnutzerprojekt 

Projektblatt

Leipzig verfügt über einen großen Bestand an denkmalgeschützten Gebäuden aus der Zeit um 1900. Ca. drei Viertel des Bestandes sind bis zum heutigen Zeitpunkt saniert, für den Rest besteht derzeit überwiegend keine Nachfrage. Im Zuge des notwendigen Stadtumbaus, droht deshalb die Perforierung der Stadt und der Verlust wertvoller Einzelgebäude aus der Zeit des Historismus.

Dank des Engagements einer Selbstnutzergruppe konnte ein vorstädtisches, mehrgeschossiges Wohngebäude in der Südvorstadt denkmalgerecht erneuert werden. Damit wurde nicht nur ein Einzelbauwerk erhalten, sondern auch das städtebauliche Ensemble vor einer empfindlichen Störung bewahrt. Zur Bauherrengesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) gehören u. a. fünf Architekten, zwei Kunsthistoriker und ein Schreiner. Da alle Bauentscheidungen in der Auseinandersetzung des gesamten jungen Teams getroffen wurden, erwies sich die Sanierung auch als ein sozialer Prozess kollektiver Findung. Die Straßenfassade wurde denkmalgerecht wiederhergestellt. Dagegen weisen die neu errichteten Stahlbalkone auf der Hofseite eine anerkennenswerte eigenständig moderne Handschrift auf.

Die Jury würdigt die modellhafte Annäherung an das Projekt, das zur Rettung eines Gebäudes der Leipziger Gründerzeit führte und das trotz beschränkter finanzieller Mittel dennoch einen hohen Qualitätsstandard aufweist.