Preis:

Deutscher Bauherrenpreis 1988

Ort:

Herzogenrath

Bauherr:

Planungsgemeinschaft „AlteWindkunst", Herzogenrath

 

Architekt:

Planungsgruppe „AlteWindkunst", Herzogenrath; Hans Siebenmorgen, Birgit Siebenmorgen, Bodo Frömgen, Bettina Herlitzius

 

9 bis 12 Eigentumswohnungen (gemeinschaftliches Wohnen)

Projektblatt

Die „Hausburg“ am Rand des Dorfes ermöglicht einen gemeinsamen Erlebnisbereich und gleichwohl individuelles Wohnen, weil die Wohnungen hauptsächlich nach außen zur Landschaft hin orientiert sind.

Die polygonale Grundrissstruktur wird durch die massiven Türme, zwischen denen sich die leichten Holzkonstruktionen mit jeweils zwei Wohnungen spannen, gegliedert. Dieser Rhythmus ist in den Fassaden ablesbar und bestimmt auch die Wohnungsaufteilungen, die von einem beispielhaften Einfallsreichtum zeugen. Diese oft spielerisch überbordende Individualität verrät die Profis in der Selbsthilfe, die hier ein Architektur-Statement für unverkrampftes Bauen abgelegt haben.

Die unorthodoxe Einstellung wird sowohl durch die offene Nutzung des Hofes als auch durch den Wechsel der Dachformen und durch manche andere Details deutlich. Aus der Art, wie gemeinschaftlich genutzte Räume eingefügt sind und wie mit Gebäudehöhen, Differenzierungen zwischen Hof und Landschaft gespielt wird, ergeben sich Hinweise auf Haus- und Wohnformen, die in der Routine des Üblichen vergessen zu sein scheinen. Gerade durch die Fähigkeit, Denkanstöße zu geben und Nachdenken bei Interessierten auszulösen, erhält dieses Bauwerk seine Bedeutung.

Die Baukosten konnten durch einen hohen Selbsthilfeanteil und vorteilhaften Materialeinkauf wie auch durch die Bildung eines selbstorganisierten Bauunternehmens ganz erheblich reduziert werden.