Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Bochum, Claudius-Höfe

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2016
Ort:

Bochum

Bauherr:

Matthias-Claudius-Stiftung Bochum, Bochum

Architekt:

Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten, Dresden

Soziales Großstadt-Dorf: Integratives Mehr-Generationen-Wohnen

Projektblautt Bochum

Projektfilm

Die Matthias-Claudius Stiftung als Bauherr und das Matthias Claudius Sozialwerk e.V. als Betreiber der Claudius Höfe setzen sich seit nunmehr 30 Jahren für das generationenübergreifende Lernen und das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung in den Bereichen Bildung, Arbeit und Wohnen ein. Die gesammelten Erfahrungen flossen in einem integrativen Beteiligungsverfahren in die Gebäude- und Grundrissentwicklung bei diesem Projekt ein.

Auf einer innerstädtischen Industriebrache entstand ein Wohnungsmix, bestehend aus Einfamilienhäusern, zweigeschossigen Reihenhäusern mit Staffelgeschoss sowie dreigeschossigen Gebäuden mit Penthouse oder mit klassischem Satteldach in Fortführung der vorhandenen Blockränder. Acht behindertengerechte Wohnungen, vier Wohngruppen mit je vier Plätzen, Studentenapartments und Gästewohnplätze komplettieren das Angebot. Die neuen Baukörper ergänzen geschickt die fragmentierte vorhandene Bebauung, so dass ein geordnetes Raumgefüge mit einem zentralen Quartiersplatz entstand. Durch den komplexen Einsatz von Fördermitteln konnte eine differenzierte Mie-tenbandbreite erreicht werden. Entsprechend ausgewogen ist die soziale Durchmischung der Bewohner. Ein intelligentes energetisches Konzept, welches Fernwärme mit Photovoltaik und Solarthermie verknüpft, hält die Betriebskosten auf vorbildlich niedrigem Niveau.

Die öffentlichen Freiflächen und die Mietergärten sind so durchdacht angeordnet, dass sie das Gemeinschaftsgefühl befördern. Eine besondere Stärke des Projekts liegt in der außerordentlichen Vielfalt des am Quartiersplatz konzentrierten Dienstleistungs- und Kommunikationsangebots. Vom Fahrradhändler über Gastronomie inklusive eines kleinen Hotelbetriebs, der gezielt Menschen mit Behinderung in den Service integriert, bis zum großzügigen Gemeinschaftsraum reicht die Palette der Versorgung, die auch in den benachbarten Bestand belebend ausstrahlt.

Das Projekt ist aus Sicht der Jury beispielgebend dafür, wie komplex geplanter Wohnungsbau Integration befördern kann und lebendige Quartiere schafft.