- Preis:
- Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 1997
- Ort:
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Berlin
- Bauherr:
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WBF - Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain mbH, Berlin
- Architekt:
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Prof. Klaus-Theo Brenner, Berlin, Architekt BDA
484 Mietwohnungen in einem Geschossbau
Berlin, Pl.d.Vereinten Nationen_Projektblatt
Die Arbeit wird als städtebauliches und ästhetisches Konzept hervorgehoben, das konstruktiv mit dem Erbe der Großsiedlungen und Plattenbauten umgeht. Im Gegensatz zu den allseits bekannten Resultaten missverstandener Schönheitsreparaturen gelingt es hier, den Bestand behutsam instand zu setzen, ohne ihm eine neue Gestalt überzustülpen. Die gründliche Analyse der ursprünglichen Farbgestaltung und städtebaulichen Prinzipien führt zu einer qualitativ hochwertigen Ebene der Intervention.
Das Prinzip der Reinterpretation erkennt die grundlegenden städtebaulichen und architektonischen Qualitäten der Gebäude an und übernimmt die wesentlichen gestalterischen Merkmale in Materialität und Farbigkeit. So wird nicht die industrielle Fertigungsweise banal imitiert, sondern innerhalb der konstruktiven Regeln des neuen Fassadensystems die ursprüngliche Gestaltung der Bauten neu entwickelt.
Da alle Maßnahmen mit preisgünstigen, marktüblichen Systemen durchgeführt wurden, erfüllt die Arbeit – trotz der knapp bemessenen Finanzmittel – sowohl die Anforderungen des Landesdenkmalamtes an ein denkmalgeschütztes, städtebaulich wichtiges Ensemble als auch die Aspekte des energieschonenden Bauens (Fassadendämmung, Einbau neuer Fenster und neuer Heizung). Die Jury würdigt die Entwurfskonzeption als wesentlichen Beitrag zur fachlichen Diskussion über den ästhetischen Umgang mit den Großsiedlungen in Plattenbauweise.