Preis:

Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2005

Ort:

Berlin

Bauherr:

Familienwohnen am Engelbecken GbR, Berlin Dirk Sprenger, Andreas Wettig, Berlin

Architekt:

Architektur- und Planungsbüro Schweizer, Berlin A. Wettig, M. Schweizer, Berlin

“Familienwohnen am Engelbecken” – Umbau eines Mehrfamilienwohnhauses 

Projektblatt

Das sechsgeschossige Wohnhaus aus den frühen 50er Jahren wurde, den damaligen Verhältnissen geschuldet, in sogenannter Schlichtbauweise errichtet. Das Vorderhaus wurde 2004 von einer Bauherrengemeinschaft erworben und weitreichend umgebaut. Während die Altmieter sich jetzt das erste Obergeschoss teilen, wurden die oberen vier Geschosse zu jeweils einer Wohnung nach Wunsch der selbstnutzenden Eigentümer neu aufgeteilt und umgebaut. Da hierbei ohnehin massiv in die Gebäudestruktur eingegriffen werden musste, wurde auch gleich ein Hauptmangel des alten Gebäudes korrigiert. Die traditionelle straßenseitige Orientierung der Wohnungen wurde zugunsten der günstigeren Himmelsrichtung umgekehrt: Während an der Nordfront jetzt die nachgeordneten Räume liegen, richten sich Wohnräume und vor allem die Balkone zum Hof, und das heißt nach Süden aus. Die Balkone, die sich über die gesamte Gebäudebreite erstrecken und bei den Geschosswohnungen alle südwärtigen Räume jeder Wohneinheit in der Art eines Mini-Laubenganges miteinander verbinden, bieten so eine südländisch wirkende Freisitzatmosphäre, die aufgrund ihrer Dimensionierung auch familienfreundlich nutzbar ist.

Da mit einer Bebauung der Nachbargrundstücke entweder gar nicht oder jedenfalls nicht allzu bald zu rechnen ist, kann der sympathische Solitär als Modellbeispiel gelten, wie man sich auch in dauerhaft „perforierten“ Stadträumen mit Anstand behaupten kann.