Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Bautzen-Gesundbrunnen, Friedrich-Ebert-Straße/Otto-Nagel-Straße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Modernisierung 2007
Ort:

Bautzen

Bauherr:

Bautzener Wohnungsbaugesellschaft mbH, Bautzen

Architekt:

Bauplanung Oberlausitz Jäkel und Lothmann GbR, Bautzen

Anpassung eines Wohnquartiers an neue Wohnbedürfnisse

Projektblatt

Das Projekt ist Teil eines städtischen Gesamtkonzeptes zur Bereinigung und Aufwertung des Bautzener Wohnungsmarktes. In diesem Fall wurden rund 40 Prozent des Bestandes entfernt und der verbleibende Rest durch Umbau, Zusammenlegung, aber auch Teilung in seinem Gemenge differenziert. Die Entscheidung, ganze Einheiten aus den langen Zeilen zu entfernen, führte zu besserem Sichtbezug zur reizvollen Spreeniederungslandschaft und zu einer Siedlungstypologie, die der Mittelstadt Bautzen angemessen ist. Genutzt wurde die Maßnahme auch zu einer deutlich ausgeprägten Zonierung der Freiflächen und deren Abgrenzung mit gezielten Verbindungselementen. Dies erhöht die soziale Kontrolle. Geschickt genutzt als Kombination von Schutz vor Straßenlärm und Erhaltung der Leitungsgänge sind die zum Teil überdachten Stellplatzanlagen auf den Abbruchflächen. Die Ergänzung des Plangebiets durch die Unterbringung von sozialen und anderen Dienstleistungen rundet die neue Struktur ab, ohne dass der Typus Großsiedlung verleugnet wird.

Auch der Versuch, die ursprüngliche Architektursprache der WBS-70-Wohnzeilen neu zu interpretieren, indem die Anbauten wie Aufzüge etc. den angedockten Balkonanlagen formal ähnlich ausformuliert werden, kann als sehr gelungen bezeichnet werden, zumal die kräftige neue Farbgebung der einzelnen Blöcke Altes und Neues zusätzlich zusammenfasst. Diese Farbgebung, die eher farbig als bunt wirkt, kann ein diskussionswürdiger Beitrag zum regionalen Bezug in die Lausitzer Landschaft sein. Die Maßnahmen zur Energieeinsparung orientieren sich am heutigen Standard und sind insofern bemerkenswert, als dass eine ganze Reihe technischer Anlagen lediglich regelungstechnisch modernisiert werden mussten.