Deutscher Bauherrenpreis

Hohe Qualität – Tragbare Kosten im Wohnungsbau

Ansbach, Herbartstraße

Preis:
Deutscher Bauherrenpreis Neubau 2016
Ort:

Ansbach

Bauherr:

Joseph-Stiftung Bamberg, Kirchliches Wohnungsunternehmen, Bamberg

Architekt:

DEPPISCH ARCHITEKTEN, Freising

Modellvorhaben e% – Energieeffizienter Wohnungsbau

Projektblatt Ansbach

Projektfilm

Die Joseph-Stiftung hat als Bauherr ein Modellprojekt der Obersten Baubehörde Bayern realisiert. Im Ergebnis eines europaweiten Architektenwettbewerbs wurden in einem heterogenen Umfeld drei nicht sanierungsfähige Gebäuderiegel aus den 1950er-Jahren durch eine energieeffiziente und architektonisch attraktive Wohnanlage ersetzt. Entstanden ist ein neuer markanter städtebaulicher Schwerpunkt im Stadtteil. Formal zurückhaltend, stehen sich zwei dreigeschossigen Baukörper gegenüber, die um zwei Nebengebäude ergänzt, einen gut proportionierten Hof formen. Über vier Rampen wird der Innenhof erreicht. Ausgestattet mit Bänken und Bäumen ist er ein geschützter Raum für Begegnung der Bewohner, für Spiel- und Freizeitaktivitäten. Alle Gebäude werden über diesen Hof erschlossen. In den beiden Riegeln befinden sich die Wohnungen, während in den eingeschossigen Flachbauten, aufgrund der fehlenden Unterkellerung, Müllcontainer, Fahrradständer, Heizungs-, Elektro- und Lagerräume untergebracht sind. Die Abstell-, Wasch- und Trockenräume befinden sich im Erdgeschoss in den Zugangsbereichen der Wohnungen.

Die Wohnungen sind zwischen 50 m² und 90 m² groß und haben einen offenen Wohn-Essraum mit integrierter Küche. Die Grundrissgestaltung ist veränderbar. Durch zentrale Sanitärkerne und eine einfache Tragstruktur lassen sich Trennwände flexibel verändern. Sämtliche Wohnungen sind barrierefrei und haben mindestens einen Zugang ins Freie. Die Gebäude sind in Holzbauweise errichtet und erfüllen mit einer hochgedämmten Gebäudehülle energetische Kennwerte, die 60 Prozent unter der Energieeinsparverordnung 2009 liegen. Die Energie für Heizung und Warmwasser wird durch einen zentralen Pelletkessel gewonnen, zur Stromerzeugung ist eine Photovoltaikanlage zum Eigenverbrauch installiert.

Die Jury würdigt die klare und einfache Sprache von Architektur und Städtebau. Das vielschichtige Angebot von Wohnungstypen, die wiederum eine hohe Nutzungsflexibilität aufweisen, zeugen von einer nachhaltigen qualitätsvollen Brauchbarkeit.